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Pläne sind dazu da, geändert zu werden ...

Tja, da sind wir wieder in Le Marin...

Aber von vorne: Lou, unser amerikanischer Mitsegler, sollte letzten Samstag spätnachmittags in Martinique ankommen. Leider lief der Flug nicht ganz so reibungslos, beim Umstieg in Miami verpasste er seinen Weiterflug - aber sein Gepäck nicht. Er schaffte es, einen späteren Flug zu erreichen, aber als er dann in Fort-de-France (Flughafen Martinique) ankam, war das Büro der ursprünglichen Airline bereits geschlossen und er stand ohne Gepäck da. Kein Problem, dachten wir, holen wir es eben am nächsten Tag ab. Tja, anscheinend ist Ostersonntag das Büro am Flughafen geschlossen - auch wenn auf der Website was anderes stand. Letztendlich haben wir das Gepäck dann Dienstag morgens abholen können und planten unsere Abfahrt für den Nachmittag.

Nach einem kurzen Anker- / Badestopp in St. Anne sind wir dann gegen 17.00 Uhr losgesegelt. Die Wetterprognose war weiterhin OK und wir lagen auch noch gut in der Zeit. 

Wir waren vielleicht gerade 4 Stunden unterwegs, Rainer stand am Ruder - guter Wind, gute Fahrt - als es plötzlich einen kurzen Knall tat und Rainer nicht mehr steuern konnte. Ein Steuerseil war gerissen... Eigentlich kein großes Problem, wir haben ja einen Autopiloten, aber wenn so etwas direkt am Anfang eines Törns passiert und man das Land noch sehen kann, dann wäre es leichtsinnig, einfach weiter zu fahren. Also haben wir umgedreht und wieder in St. Anne geankert. Rainer hat am nächsten Tag das gerissene Steuerseil ausgebaut und eine notdürftige Reparatur mit Dyneema gebastelt. Dann haben wir uns für den kommenden Tag im Hafen Le Marin angemeldet, um neue Steuerseile zu kaufen und einzubauen. Rainer war "total happy", dass er endlich mal 2 Bälle übereinander fahren durfte (für alle Nicht-Segler: das bedeutet, dass das Schiff - also wir - manövrierunfähig ist)...

Das alles hat natürlich Zeit gekostet und für Lou wird es zu knapp, er hat jetzt für Samstag seinen Rückflug gebucht, und für uns hat sich die Überführung damit auch erledigt: wir haben keine vollständige Crew mehr und das Zeit- und Wetterfenster schließt sich.

Wir überlegen jetzt, wie unser Plan B aussehen könnte... 

 

Marion

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